Auf «Spurensuche» im
Staatsarchiv
Uri


Neues Vermittlungsangebot für die Sekundarstufe II 

Auf das Schuljahr 2022/23 hin bietet das Staatsarchiv Uri erstmals einen Workshop für die Sekundarstufe II an. Schülerinnen und Schüler der Kantonalen Mittelschule, Berufs- und Berufsmaturitätsschule begeben sich dabei auf eine ungewöhnliche Spurensuche. Das Angebot wurde von der Pädagogischen Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv entwickelt.

Beim Besuch vor Ort erhalten die Schulklassen ein historisches Werkstatterlebnis, in dem sie sich mit originalem Quellenmaterial auseinandersetzen. Sie erkennen Zusammenhänge zwischen Quellenarbeit und Geschichte und damit auch mit ihrem eigenen Geschichtsunterricht, und sie diskutieren die Rolle und das Potential eines Archivs. Die Schülerinnen und Schüler begegnen Fotografien und Dokumenten älteren aber auch ganz jungen Datums. Einiges wird Rätsel aufgeben: Was ist ein Glasnegativ? Wie benutzt man ein Stereoskop? Und gelingt es, ein Inserat eines Auswanderungsunternehmens aus dem Amtsblatt des Kantons Uri von 1883 zu entziffern?

Das Angebot ist dreiteilig aufgebaut: Als Erstes bietet es Unterlagen zur Vorbereitung im Unterricht, dann einen 90-minütigen Workshop vor Ort im Staatsarchiv und schliesslich Unterrichtsvorschläge für die Nachbereitung. 


Verschiedene Themen stehen zur Auswahl 


Im Workshop beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen aus regionaler Perspektive mit Themen wie Verkehr, Migration, dem Ersten Weltkrieg sowie Bränden und Unwettern. Sie arbeiten jeweils an einer «Archivbox», in der sie verschiedene Originalquellen versammelt finden. So etwa Fotoaufnahmen von Michael Aschwanden, die von der Automobilbegeisterung der frühen Mobilität zeugen. Das Leuchten in den Augen der abgelichteten Personen, die stolz und sonntäglich gewandet vor ihrem Gefährt posieren, ist nicht zu übersehen. Genaues Betrachten, Details entziffern, vergleichen und kombinieren, dies steht beim Angebot «Spurensuche» und der Arbeit am Material im Vordergrund. Die sich stetig erhöhende Präsenz von Automobilen und Schwerverkehr wirbelte in Uri immer wieder Staub auf und löste Proteste und politische Vorstösse aus, von denen die Schülerinnen und Schüler Zeugnisse in einer weiteren «Archivbox» entdecken und Brücken zu heute schlagen können.

Wie gelangen wir von den Spuren zu Geschichte(n)? Hierauf liegt der Fokus des dritten Teils der «Spurensuche». Dass historische Ereignisse, wie die Brandkatastrophe 1799 in Altdorf, ganz direkten Einfluss auf die Überlieferungssituation im Archiv hatten, lässt sich vor Ort im Magazin eindrücklich zeigen. Der Brand hinterliess bis heute sichtbare Lücken in den Beständen. «Ohne Archive – weniger Spuren!», so lässt es sich kurzum auf den Punkt bringen. Mit dem neuen Workshop sollen das Bewusstsein für die Bedeutung von Archiven gefördert und Hemmschwellen bei Lernenden für den Archivbesuch abgebaut werden. Das Vermittlungsangebot schlägt hier die Brücke zur Gegenwart und zur Frage, was denn heute für die Zukunft aufbewahrt wird oder werden soll.



Hier können die Unterlagen für Lernende sowie Lehrpersonen heruntergeladen werden:

Unterlagen für Lernende


Kommentar für Lehrpersonen





Kurzfilm Staatsarchiv Uri:



Für weitere Auskünfte oder für Workshop-Anmeldungen kontaktieren Sie bitte:

Carla Arnold
carla.arnold@ur.ch
041 875 22 48

 
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